Das Kollektiv

Das Kollektiv

Herkunft und Geschichte

Nach dem Untergang der bekannten Zivilisation, retteten sich einige Menschen des hohen Nordens auf alte Militär- und Forschungsschiffe, wo sie tief eingeschlossen vom nördlichen Eismeer die Nachwirkungen der Zündung überlebten. Im Laufe der Zeit schlossen sie die Schiffe zu einer großen metallenen Insel zusammen und bildeten unter der Führung des Generals Grafenstein die Anfänge des Kollektivs. Mit der Zeit wandelte sich die Monokratie in eine Polykratie, wobei vor allem das Militär und die Wissenschaft die Hauptzweige der Entscheidungsträger stellen. Fortan nannten sie ihre Gemeinschaft das Kollektiv. 

Die meisten Mitglieder des Kollektivs leben auf der riesigen, schwimmenden Metallinsel, welche den Namen Rauha erhalten hat. Ein paar wenige Auserwählte leben außerhalb des schwimmenden Inselstaats auf den vorhandenen Landmassen in der Nähe von Rauha und sind dort verantwortlich für den Abbau der spärlichen Ressourcen und der Bewachung der “Tür”. 

Die “Tür” ist der Eingang zu einem Bunkerkomplex, der nach den alten Aufzeichnungen zufolge die Wiege des Lebens und die Rettung der gesamten Menschheit beinhalten soll. Doch leider ist das Wissen, wie diese Bunkertür geöffnet werden kann,  im Chaos nach der Zündung verloren gegangen. Als gesichert gilt allerdings die Information, dass der Öffnungsmechanismus durch eine chemische Reaktion ausgelöst wird.

Jeder Angehörige des Kollektivs weiß um diese Bunkertür und wie wichtig der Inhalt des Bunkers für das zukünftige Überleben ist. Ihre Forscher und Wissenschaftler sammeln daher jedes Wissen über die Tür und den dahinter befindlichen Bunkerkomplexes und sind stets auf der Suche nach neuem Wissen darüber. Das gesammelte Wissen wird aber vor Außenstehenden streng geheim gehalten, da sie befürchten, dass dieses Wissen missbraucht werden könnte.

Unabhängig davon sind die Menschen des Kollektivs generell allen Fremden gegenüber sehr misstrauisch bis sogar feindlich gesinnt. Die Aufzeichnungen des Kollektivs belegen, dass andere Nationen die Waffe zündeten, die schließlich so fast die vollständige Vernichtung der lebenden Welt einleitete. Den Nachkommen dieser Menschen werden nur die schlechtesten Eigenschaften nachgesagt. Auch die ausgesandten Expeditionstruppen des Kollektivs kehrten nur mit negativen  Berichten zurück, wenn sie überhaupt zurückkehrten. Die allgemeine Volksmeinung ist daher, dass sich das Kollektiv nicht an Fremde und Außenstehende annähern sollte. 

Gesellschaftsstruktur und Lebensweise

Die Menschen des Kollektivs leben in einer sehr engen Gemeinschaft,  die hauptsächlich auf den Zusammenhalt der eigenen Gruppe vertraut. Jeder Angehörige ist sich bewusst, dass er ein wichtiges und funktionierendes Rad innerhalb des Kollektivs ist. Das Überleben der Gemeinschaft und des Kollektivs steht an erster Stelle. Jeder bringt sich entsprechend seiner Neigungen und seines Talentes in die Gemeinschaft ein. Die höchste Strafe ist ein Ausschluss aus der Gemeinschaft, die Verbannung aus dem Kollektiv. Dies ist mit einem Todesurteil gleichzusetzen.

Die eigene Individualität wird innerhalb der gewählten Aufgaben und in den durchaus großen Familienverbänden ausgelebt. Zur Geburt bekommen die Kinder des Kollektivs den Namen einer vor kurzem verstorbenen, geliebten Person, da sie daran Glauben, dass so diese Person in dem Kind weiterleben kann. Im Laufe des Lebens kann ein Mensch noch weitere Namen annehmen. Dabei ist es egal, ob der neu angenommene Name nur einfach gefällt, die Verbundenheit zu einer anderen Person zeigen soll oder der Name einer verstorbenen Person ist. 

Wenn zwei Angehörige des Kollektivs den Namen des jeweils anderen annehmen, gehen diese Personen automatisch ein Verwandtschaftsverhältnis ein. So können aus Fremden Bruder und Schwester, Großvater und Enkel, Mutter und Tochter werden. Auch ist dies ein Ausdruck von tiefer Verbundenheit und Liebe. Aus diesem Grund ist es durchaus üblich, dass ältere Menschen zehn oder mehr Namen tragen. Der vollständige Namen, also alle Namen, die eine Person trägt, wird nur zu besonderen Anlässen genannt. Im Alltag werden Spitznamen bei Freunden und Familie oder Abkürzungen der Namen bei eher förmlichen Begegnungen verwendet (z.B. Maria Kara Max Dolly Katze Kurt abgekürzt 2MD3K).

Neben der Gemeinschaft und dem Kollektiv gehört die Familie zu den Lebensmittelpunkten der Menschen. Für jedes Individuum ist es unmöglich ein Mitglied seiner Familie zu verletzten bzw. sollte jemals ein Familienmitglied durch jemand anderen verletzt werden, so muss diese Verletzung gerächt werden. Dabei wird das Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn angewandt. Nachdem der Vorfall gerächt wurde, gilt die Angelegenheit als abgeschlossen. Langwierige Fehden entstehen nur sehr selten.

Innerhalb des Kollektivs sind Mutanten sehr sehr selten. Eine Mutation im Laufe des Lebens ist quasi unmöglich und wenn, dann verläuft sie meistens tödlich. Sollte ein Mutant innerhalb des Kollektivs geboren werden, wird dies als Laune der Natur akzeptiert. Im allgemeinen Glauben der Bevölkerung gelten Mutanten als Produkt von zwei verschiedenen Wesen, die sich einen Körper teilen. 

Diese geborenen Mutanten bleiben meist bis zu ihrem vierten/fünften Lebensjahr bei ihren Familien. Danach werden sie den Oberen des Kollektivs überlassen, da diese sich am besten um die speziellen Bedürfnisse der Mutantenkinder kümmern können. Von da an verschwinden die Mutanten aus dem Leben der einfachen Angehörigen des Kollektivs. Ab und an kann es allerdings sein, dass ein Mutant als höherer Angehöriger des Kollektivs wieder in Erscheinung trifft.

Glaube und Religion

Die Menschen des Kollektivs glauben an die Einheit aller Dinge. Jedes Wesen ist ein Teil dieser Einheit und hat seinen Platz und seine Aufgabe. Wer seinen Platz nicht kennt und seine Aufgaben nicht ausführt, gilt als verloren und verachtenswert. Im Glauben der Bevölkerung gibt es keine übergeordnete Gottheit, jeder ist gleich wichtig. 

Die Kollektivangehörigen glauben daran, dass niemand diese Welt vollständig verlässt. Der  Geist verharrt entweder in der Zwischenebene von Leben und Tod oder kehrt als neuer Mensch wieder zurück. Sein Geist wird dann in einem neuen Körper wiedergeboren.

Eigenschaften

Die Menschen des Kollektivs definieren sich vor allem durch ihren engen Zusammenhalt. Auch wegen ihrer lebensfeindliche Umgebung wissen sie, dass sie nur in einer Gruppe überleben können. Innerhalb dieser funktionierenden Gruppe sind die einzelnen Menschen dennoch starke und zähe Kämpfer, die so manche Widrigkeit überstehen können. Auf sich alleine gestellt sind sie jedoch eher hilflos und verloren. Zum Überleben wird das Kollektiv und die Gemeinschaft benötigt.

Aussehen

Das Leben des Kollektivs ist geprägt vom Kampf gegen die Kälte. Die Kleidung ist dementsprechend auf Wärme ausgerichtet. Von der Farbgebung her sind helle Töne wie weiß oder beige und blau vorherrschend. Die Farbverteilung kann je nach Aufgabe unterschiedlich sein. So wird ein Jäger/ Soldat eher eine helle Grundfarbe für seine Kleidung wählen, da dieser auch außerhalb der Wohnsiedlung unterwegs ist und die Kleidung in der Eiswüste dementsprechend auch eine gewisse Tarnfunktion inne hat. Die Personen, die eher zivile Aufgaben innerhalb des Kollektivs wahrnehmen, können auch blau als Hauptfarbe wählen.

Was alle eint, ist der rege Einsatz von Fell.

Ideen für Kleidung:

  • Fellbesetzte Kaputze / Mütze
  • Langer Parka / Mantel
  • Wadenhohe Stiefel
  • Fellbesetzte Rüstungsteile
  • Handschuhe
  • Schutzbrille (Schutz vor Schnee/ Eis und der Helligkeit im Eis)
  • Skandinavische Muster
  • Schmuck aus Elektronik und Knochen

Spieler beim Kollektiv

Als Spieler seid ihr Teil einer Expedition zu der sagenumwobenen Forschungsstation im ewigen Sturm. Bei einer Explosion auf einem der Unterdecks von Rauha wurde eines der Gewächshäuser zum Anbau von Lebensmitteln zerstört. Noch braucht keiner der Bewohner zu hungern, aber die Lebensmittel müssen streng rationiert werden. Das karge Land rund um Rauha wirft auch nur wenige Ressourcen ab. Dennoch ist es wichtiger denn je die „Tür“ zu öffnen und den Inhalt des Bunkers sicherzustellen. Aus diesem Grund kam die Information um eine Forschungsstation gerade recht. In dieser sollen sich die benötigten Informationen und die Chemikalie befinden, die benötigt wird, um die Bunkertür zu öffnen.
So wurdet ihr als die besten eures Volkes ausgewählt und in die Fremde geschickt mit der Last des Schicksals des gesamten Kollektivs auf den Schultern.